Yoga Nidra - was ist das, wie übt man es und welche Vorteile hat es?

Was ist Yoga Nidra?

Yoga Nidra, auch „yogischer Schlaf“ oder einfach Traum-Yoga genannt, ist eine uralte Meditationstechnik aus dem siebten bis sechsten Jahrhundert v. Chr., die darauf abzielt, eine tiefe Entspannung und ein traumähnliches Bewusstsein zu erreichen, während man sich des Geistes voll bewusst ist. Der Name stammt aus dem Hindi, wo „nidra“ „Schlaf“ bedeutet. Populär wurde diese Art von Yoga durch den indischen Yoga-Meister Saraswati, der die Technik adaptierte und an die moderne westliche Welt anpasste. Im 11. bis 12. Jahrhundert wurde Yoga Nidra als ein Zustand angesehen, der Samadhi, der höchsten Stufe der Meditation, entspricht. Heutzutage gilt Pratyahara als Brücke zwischen den äußeren Praktiken des Yoga (Yama, Niyama, Asana, Pranayama), die das Bewusstsein ansprechen, und den inneren, subtilen Aspekten (Dharma, Dhyana, Samadhi), die das Unterbewusstsein betreffen.

Die Praxis wird in Rückenlage durchgeführt, die als Savasana (Totenhaltung) bekannt ist. Dadurch können sich die Muskeln entspannen und es werden ideale Bedingungen für die Entspannung geschaffen. Die Sitzungen werden von einem Lehrer geleitet, der die Teilnehmer mit Worten in die Phasen der Entspannung einführt und ihre Aufmerksamkeit auf Atem, Körper und Geist lenkt. In der östlichen Kultur wird angenommen, dass Yoga Nidra die Möglichkeit bietet, das eigene Karma zu überwinden, eine Art und Weise, Dinge zu tun, die aus verschiedenen, im Geist verwurzelten Gewohnheiten besteht.

Das Ziel des yogischen Schlafs ist es, den Körper in einen Zustand tiefer Ruhe und Meditation zu versetzen, der für die Alpha-Gehirnwellen charakteristisch ist. In diesem Zustand können die Teilnehmer körperliche, emotionale und geistige Harmonie sowie erhöhte Kreativität und Klarheit des Denkens erfahren. Es ist ein Bewusstseinszustand zwischen dem Aufwachen. Bewusstes Träumen ist die Praxis des Pratyahara, bei der man seine Sinne von der äußeren Welt in die innere Welt zurückzieht. Die Metapher ist eine Schildkröte, die sich in ihren Panzer zurückzieht. Yogische Traumsitzungen dauern zwischen einigen Minuten und über einer Stunde und können auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse zugeschnitten werden, z. B. Stressabbau, Verbesserung der Schlafqualität, Bewältigung von Emotionen, Abbau von Ängsten oder spirituelle Entwicklung.

Worum geht es bei Yoga Nidra? Wie versetzt man den Körper in einen Zustand der Entspannung?

Yoga Nidra wird in Rückenlage praktiziert, in der so genannten toten Körperposition. Der Meditierende wird in einen Zustand versetzt, in dem der Körper nicht mehr aktiv ist, der Geist aber in vollem Bewusstsein bleibt. Yoga Nidra besteht aus einer geschickten Kombination von Elementen wie:

Atemarbeit,
Körperentspannung,
Körperscan,
Meditation,
ein Willensakt (Sankalpa) - ein Willensakt ist die letzte Komponente einer Schlaf-Yoga-Praxis. Es ist ein Entschluss, den der Praktizierende während der Meditation fassen sollte.

Was sind die Vorteile von Yoga Nidra, dem Yoga des bewussten Schlafs?

Die regelmäßige Praxis von Yoga Nidra hat viele Vorteile. Unter anderem, wie:

Senkung des Cortisolspiegels;
Verringerung von Muskelverspannungen;
verbesserter Schlaf - regelmäßiges Üben verringert Schlaflosigkeitsprobleme. Es wird angenommen, dass 30 Minuten Praxis vier Stunden Schlaf entsprechen;
verbesserte Kreativität,
erhöhte Immunität und verbesserte Konzentration;
Steigerung der Selbstakzeptanz und des Bewusstseins für den eigenen Körper, die eigenen Gedanken und Gefühle;
Abbau von Ängsten - die Praxis von Yoga Nidra kann dazu beitragen, Symptome von Depressionen und Ängsten zu lindern.

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Wer kann Schlaf-Yoga praktizieren? Wie bereite ich mich darauf vor?

Yoga Nidra kann praktisch von jedem praktiziert werden, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Fitness. Es handelt sich um eine Form der Aktivität, die keine komplizierten Körperhaltungen oder außergewöhnliche körperliche Fähigkeiten erfordert. Die Praxis des Schlaf-Yoga ist äußerst flexibel und kann an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Yoga Nidra eignet sich besonders gut für Menschen:

die unter Schlaflosigkeit oder Einschlafproblemen leiden;
die unter Depressionen leiden oder mit Ängsten zu kämpfen haben;
die einen effektiven Weg zur Entspannung finden wollen;
die schwanger sind;
die an ihrer Selbsterkenntnis arbeiten;
in den USA wird Nidra-Yoga zur Behandlung von Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung eingesetzt.

Welche Kontraindikationen gibt es für die Ausübung von Schlaf-Yoga?

Die Praxis des bewussten Schlafs, auch Yoga Nidra genannt, ist eine Form der Meditation, die sich nur an Menschen mit guter geistiger Gesundheit richtet. Menschen, die mit verschiedenen Arten von psychischen Störungen zu kämpfen haben, sollten ihren Arzt konsultieren, bevor sie mit der Praxis beginnen. Andernfalls kann es zu einer Verschlechterung des Wohlbefindens und zu psychosomatischen Schwächen des Körpers kommen. Zu den Kontraindikationen für die Ausübung von Yoga Nidra gehören:

Bipolare Störung,
Tourette-Syndrom,
Überempfindlichkeit gegenüber Reizen,
zwanghaftes Verhalten,
Narkolepsie,
Schizophrenie.

Yoga-Nidra-Praxis - wie fange ich an?

Wenn Sie mit der Yoga-Nidra-Praxis beginnen möchten, sollten Sie an Sitzungen unter der Leitung eines erfahrenen Yogalehrers teilnehmen. Er oder sie wird Ihnen helfen, die Technik zu erlernen und die Übungen richtig auszuführen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob diese Form für Sie geeignet ist, können Sie diese Praxis mit Hilfe von Audio-Videos, die von erfahrenen Lehrern angeleitet werden, bequem zu Hause ausprobieren.

Der Plan für eine yogische Schlafsitzung sieht immer ähnlich aus. Sie sollten sich einen ruhigen, warmen Ort suchen, an dem Sie über einen längeren Zeitraum ungestört liegen können. Außerdem sollten Sie für eine bequeme Unterlage sorgen, zum Beispiel eine Yogamatte oder eine Decke. Sie können auch ein Kissen unter Ihren Kopf oder eine Rolle unter Ihre Knie legen, um es sich bequem zu machen. Nachdem Sie sich in Savasana auf den Rücken gelegt haben, schließen Sie die Augen oder tragen Sie eine Augenbinde, um äußere Reize so weit wie möglich zu vermeiden.

Vor Beginn der Sitzung ist es hilfreich, eine persönliche Absicht, oder Sankalpa, wie oben erwähnt, festzulegen. Dies ist der Leitgedanke, der der Praxis die Richtung gibt und das Erreichen der inneren Harmonie unterstützt. Der Yogalehrer lenkt die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die verschiedenen Phasen der Entspannung. In den ersten Phasen rotiert die Aufmerksamkeit durch die verschiedenen Teile des Körpers und konzentriert sich auf den Atem. Dies hilft, den Körper zu entspannen, Spannungen abzubauen und einen tieferen Zustand der Ruhe zu erreichen.

Während des Übens können im Unterbewusstsein verborgene Emotionen oder Gedanken auftauchen. Yoga Nidra ermöglicht es Ihnen, diese auf kontrollierte Weise zu betrachten, indem Sie Techniken anwenden, die auf alten yogischen Prinzipien basieren, wie z. B. das Erleben von Gegensätzen. Dadurch können Sie Ihre Emotionen aus einer neuen Perspektive betrachten und Stressreaktionen abbauen, was Ihren Entspannungszustand vertieft.

Der letzte Teil der Meditation konzentriert sich auf die Introspektion und die Erforschung des Bewusstseins. Diese Phase hilft dem Teilnehmer, sich dem Erkennen seiner wahren Natur zu nähern, was manchmal als Erfahrung der Verwirklichung bezeichnet wird. Die Sitzung endet mit einer Wiederholung von Sankalpa, die den positiven Einfluss der Praxis auf das Unterbewusstsein verstärkt. Der Teilnehmer kehrt allmählich zu seinem vollen Bewusstsein zurück und ist bereit, zu seinen täglichen Aktivitäten zurückzukehren.

Die regelmäßige Praxis von Yoga Nidra hat zahlreiche Vorteile, vom Stressabbau bis hin zu verbesserter Konzentration, besserem Schlaf und Wohlbefinden. Die Sitzungen, die zwischen wenigen Minuten und über einer Stunde dauern, können auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten und leicht in den Tagesablauf integriert werden. Regelmäßig praktiziert, wird Yoga Nidra zu einem unschätzbaren Werkzeug, um innere Ruhe und Balance zu finden.

Wie kleide ich mich für eine Yoga-Nidra-Stunde?

Für eine Yoga-Nidra-Stunde ist es wichtig, sich bequem und zweckmäßig zu kleiden, damit Sie nichts ablenkt, während Sie sich entspannen. Wir haben ein paar Tipps für die richtige Kleidung zusammengestellt:

Lockere Kleidung - wählen Sie Kleidung, die nicht drückt und in der Sie sich frei bewegen können. Locker sitzende Hosen, Leggings und weiche T-Shirts oder Sweatshirts sind gut geeignet. Suchen Sie nach bequemen Modellen von Marken wie Deha, Casall, On Running und Adidas by Stella McCartney.
Natürliche Materialien - wählen Sie Kleidung aus Baumwolle, Leinen oder anderen luftigen Stoffen, die Ihnen ein angenehmes Wärmegefühl geben und sanft zu Ihrer Haut sind.
Anpassung an die Temperatur - bei längerem Liegen kann es zu einer leichten Abkühlung des Körpers kommen. Nehmen Sie ein warmes Sweatshirt und Socken mit. Auch eine Decke ist sicher nützlich.
Vermeiden Sie Schmuck und Accessoires - legen Sie alle Gegenstände ab, die Sie ablenken und Ihnen während der Übung Unbehagen bereiten könnten.
Gedämpfte Farben - neutrale Farben können zu einer harmonischen Stimmung beitragen, sind aber natürlich nicht notwendig.
Accessoires, die den Komfort erhöhen - bringen Sie eine Augenbinde, eine Yogarolle oder ein kleines Nackenkissen mit zu Ihrer Sitzung, um den Komfort während Ihrer Praxis zu erhöhen.

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Yoga Nidra versus Hypnose

Viele Menschen vergleichen Yoga Nidra mit Hypnose, da beide Methoden auf zwei konstanten Elementen beruhen: den Körper in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen und das Unterbewusstsein zu aktivieren. In beiden Fällen wird die gewünschte Wirkung durch die Beeinflussung des Geistes erreicht. Yoga Nidra verwendet jedoch eine andere Art von Technik. Obwohl es mit einer kontrollierten Entspannung und Beruhigung der Sinne beginnt, bleibt der Teilnehmer die ganze Zeit über bei Bewusstsein. Während der Sitzung ermutigt ein spiritueller Führer den Übenden, nicht einzuschlafen.

Bei der traditionellen Hypnose ist das Bewusstsein gedämpft und der Teilnehmer kann sich nach der Sitzung oft nicht einmal mehr an das Erlebte erinnern. Außerdem übernimmt der Therapeut während der Hypnose die Kontrolle über den bewussten Verstand des Teilnehmers, so dass das Bewusstsein erforscht werden kann. Bei Yoga Nidra bleibt der Geist aktiv und bewusst.

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Yoga Nidra - Zusammenfassung

Yoga Nidra hat viele Vorteile für die geistige und körperliche Gesundheit. Mit dieser Praxis können Sie die Qualität Ihres Lebens verbessern. Es eignet sich hervorragend zum Stressabbau - beim Yoga Nidra kommt der Geist zur Ruhe. Außerdem löst diese Art von Yoga emotionale Spannungen und bringt den Körper in einen Zustand der Entspannung. Yoga Nidra wirkt sich positiv auf die Qualität des Schlafs aus und ist daher besonders für Menschen geeignet, die mit Schlaflosigkeit zu kämpfen haben. Bei regelmäßiger Praxis unterstützt Yoga Nidra auch die Entwicklung des inneren Gleichgewichts und verbessert die Fähigkeit, schwierige Alltagssituationen zu meistern.

Der Vorteil dieser Technik ist, dass sie für fast jeden zugänglich ist, unabhängig von Alter, Fitness oder Erfahrung mit Yoga. Yoga Nidra ist eine sichere Praxis, die von Senioren, Menschen mit eingeschränkter Fitness und von Yoga- und Meditationsanfängern praktiziert werden kann. Es gibt jedoch einige gesundheitliche Bedenken, wie z. B. neurologische Erkrankungen, psychische Erkrankungen oder andere schwere Beschwerden. Daher sollten Sie vor Beginn der Praxis Ihren Arzt oder einen erfahrenen Yogalehrer konsultieren, um sicherzustellen, dass die Praxis sicher ist.

Ziehen Sie für den Unterricht bequeme, locker sitzende Kleidung an, die Sie in Ihren Bewegungen nicht einschränkt. Bringen Sie eine Yogamatte, eine warme Decke und ein Kissen mit, um während der Sitzung für zusätzlichen Komfort zu sorgen.